Ende nächster Woche steht eine spannende Reise für mich an und da wir schon in Dopamin das Buch dieses Thema angerissen haben, dachte ich, es wäre vielleicht interessant, darüber live zu berichten.

Es geht nämlich über den großen Teich und über die (mehr als) sieben Berge nach Kolumbien. Dort besuche ich Freunde und Verwandtschaft und schaue mich auch ein bisschen in dem Land um. Es soll ja wunderschön sein.

Ich bin mehrfach gespannt: Zum einen, wie sich der Parkinson verhalten wird. Denn schon bei vergangenen Reisen war er manchmal für eine Überraschung gut, egal wie gut oder schlecht ich vorbereitet war. Zum anderen freue ich mich darauf, dieses sagenumwobene Land zu bereisen. Ich bin neugierig auf die Menschen, die Kultur und die Stimmung, die ich dort antreffen werde.

Ich reise natürlich nicht allein. Sohnemann und eine Freundin, beide mit perfekten Spanischkenntnissen ausgerüstet, fliegen mit. Und meine liebe Freundin K. hat sich bereit erklärt, einzuhüten. Alles perfekt!

Wenn ihr Interesse an meinen Erlebnissen habt, dann schaut ab und zu auf  der facebook Seite von Balance mit Schlagseite vorbei.

Nun aber zu den Vorbereitungen, die ja mit dem blinden Passagier auch gut durchdacht sein müssen. Zumindest, wenn man mit einem Tüddelkopp bestückt ist, wie ich. Ich habe mir deshalb eine kleine Checkliste vorbereitet, basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen bei Fernreisen mit Parkinson:

  • Es ist zum Beispiel sehr wichtig, sich rechtzeitig um ausreichend Medikamente für die Reise zu kümmern (inklusive der großzügigen eisernen Reserve für den Notfall). Und auch mit dem Neurologen gleich klären, wie die Medikamente auf dem langen Flug eingenommen werden sollen.
  • Beim Packen UNBEDINGT die Medikamente großzügig zwischen Handgepäck und Koffer aufteilen. Denn es kann (wie mir) durchaus passieren, dass eines dieser beiden Gepäckstücke unterwegs verschwindet oder sich verspätet. Und sag mal Levodopa auf Spanisch!
  • Ohne meine Stützstrümpfe und Nackenrolle besteige ich kein Flugzeug mehr, dass länger als fünf Stunden unterwegs ist. Sie sorgen für Gemütlichkeit und etwas entspanntere Schultern und leichte Beine an Bord.
  • Den Parkinson-Pass ausfüllen. Es gibt zum Beispiel einen als download bei EPDA. Er beinhaltet unter anderem eine Liste mit Wirkstoffen, die sich mit den Standard-Parkinson-Medikamenten nicht vertragen, das ist gerade für Auslandsreisen sehr praktisch.
  • Ooooom --- Stress vermeiden ist das A und O, wenn man als Parki eine Reise tut. Also ausreichend Zeit einplanen für ankommen, umsteigen und Ruhephasen.

Am Tag der Abreise:
Bloß nicht vergessen, eine große Flasche Wasser im Duty-free-Bereich (also hinter der Sicherheitskontrolle) des Flughafens zu kaufen, egal wie teuer sie ist! Es gibt auf dem Flug nie ausreichend zu trinken, auch wenn sich das freundliche Personal alle Mühe gibt.

Während des Flugs:
  • Viel trinken (auch wenn kein Durstgefühl aufkommt). Ich werde meinen Begleitern einimpfen, mich regelmäßig zu erinnern.
  • Viel bewegen (aufstehen, den Gang entlanglaufen, Stretch-Übungen machen, Yoga im Sitzen, vielleicht ein / zwei Übungen aus der DVD "…und dann hab ich einfach getanzt". Manche Fluggesellschaften bieten Übungen über ihr Mediensystem an.
Bei der Ankunft:
Durchatmen, es ganz langsam angehen lassen und den Urlaub genießen!

So lautet soweit mein Plan. So wie einige von euch mich kennen, wird es garantiert ganz anders kommen. Ihr dürft gespannt sein. Ich bin es auch.