Manchmal frage ich mich, wie es wohl in meinem Kopf aussehen
mag. Es gibt Tage, da ist er angefüllt mit einem Dschungel voller Leben,
kreischenden Affen, bunten Vögeln und satten grünen Blättern. An anderen Tagen
ist es eher etwas staubig oder düster.
Ganz selten, aber dafür sehr klar in meiner Vorstellung,
befindet sich in meinem Kopf ein Räderwerk, wie bei den alten Taschenuhren oder
Spieldosen. Jede Menge Zahnräder, die ineinander greifen und ganz harmonisch mit
einem gleichmäßigen sirren und klicken alles in Bewegung halten. Sie sind
wichtige Impulsgeber für meine Gedanken, meine Bewegungen und mein Handeln. Das
Räderwerk glänzt golden, die Oberflächen der Zahnräder sind glatt und die
kleinen Zacken greifen haargenau ineinander. Auf dieses Räderwerk ist Verlass.
Doch etwas hat sich im Laufe der Zeit verändert an dem
präzisen Räderwerk. Es läuft nicht mehr rund und gerät hier und da ins Stocken.
Die Zahnräder sind überzogen mit einer hässlichen grünen Patina, die sie daran
hindert gleichmäßig zu laufen. Jedes schrubben und polieren nützt nichts,
störrisch bleibt der hässliche Belag an ihnen kleben. Ja, er breitet sich sogar
aus. Er fing zuerst als kleiner, unscheinbarer Fleck an. Etwas, das man getrost
ignorieren kann. Wird schon wieder von alleine weggehen, dachte ich mir. Aber
das tat er nicht. Mit stoischer Gelassenheit griff er nach den glänzenden Zahnrädern,
eines nach dem anderen und überzog sie mit seinem stumpfen Belag. Und ich kann
nichts dagegen tun, außer zusehen und polieren, in der Hoffnung, dass sich die
Patina vielleicht doch irgendwann auflöst.
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