Dieses Buch hat mich sehr berührt und ein bisschen aufgewühlt, dass ich es hier gerne vorstellen möchte. Richard Wagner ist ein Schriftsteller, der ganz unerwartet mit dem Parkinson konfrontiert wurde. Seine Erfahrungen mit der Erkrankung verarbeitet er in dem Buch "Herr Parkinson", das Ende April 2015 erschienen ist.

Was mich an diesem Buch besonders beeindruckt hat, ist dass Richard Wagner es schafft, das Dilemma, in dem Menschen mit Parkinson stecken, für nicht-Parkinsoniten ein wenig nachvollziehbarer zu machen.
„Herr Parkinson verwirrt den Körper und lässt den Kopf zuschauen.“
So lautet zum Beispiel das Zitat auf dem Buchrücken und trifft damit das Wesen der Erkrankung ziemlich gut.

Richard Wagner jammert nicht. Er hat auch keinen Hass auf die Erkrankung. Er beschönigt sie auch nicht. Er nimmt sie an und versucht mit ihr zu leben. Was mal mehr, mal weniger gut gelingt. In dem Buch geht es nicht nur um seine persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankungen, es geht daüber hinaus. Der Autor wirft einen Blick auf die Gesellschaft und das Gesundheitssystem in dem er lebt und kommt zu Erkenntnissen, die Menschen mit Parkinson nur zu gut kennen.

Am beeindruckendsten ist aber seine Sprache, klar und knackig auf den Punkt gebracht. Und sein leiser Humor. Er bringt Aspekte von einzelnen Bereichen des Parkinson ein, an die ich vorher nicht gedacht hatte.

Das Buch hat mich nachdenklich gemacht, ein bisschen traurig, wenn ich auf meine eigene Situation reflektiere, aberes hat mich auch das eine oder andere Mal zum schmunzeln gebracht.


Erschienen im Knaus Verlag und als ebook erhältlich. 144 Seiten.