In der letzten Woche steckte ich tief im Parkinson-Sumpf. Der Kopf ist in Watte gepackt, ich bewege mich in Zeitlupe, komme nicht von der Stelle. Nachts schlafe ich sogar, aber es ist der bleischwere Schlaf, der mich morgens wie gerädert aufwachen läßt. Ich fühle mich, als wäre ich in der Nacht Marathon gelaufen. Und morgens bin ich zappelig, überkandidelt, unterbewegt, fremdgesteuert, bevor sich schließlich wieder die Watte um meinen Kopf legt. Ein sehr unangenehmer Zustand, der sich zum Glück inzwischen wieder gebessert hat.


In einem Dialog mit Katarina von Staublos stellte sich heraus, dass ich damit nicht alleine bin. Diversen Menschen mit MS ging es genauso wie mir, im selben Zeitraum. Gibt es solche Ähnlichkeit zwischen Parkinson und MS? Bei MS läuft dieser Zustand unter dem Begriff Fatigue. Bei Parkinson eher unter Depressive Episode. Darunter leidet jeder 3. mit Parkinson. Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass Dopamin ein Glückshormon ist. Wenn wir also davon zu wenig im Kopf haben, kommt es zu diesen melancholischen Stimmungen.

Es lag letzte Woche auch etwas in der Luft. Wahrscheinlich ging es auch vielen anderen Leuten ähnlich wie uns. Nur weniger stark ausgeprägt, weil ihre Nervenzellen noch intakt und ihre Körper im Gleichgewicht sind. Leute, die einfach nur wetterfühlig sind, sensibel für den Wechsel der Jahreszeiten, mondsüchtig...

Ich bin jetzt raus aus dem Sumpf.  Eine riesengroße Hilfe waren die regelmäßigen Yogaübungen - mein Partner und die lieben Freunde mit ihrem unschlagbaren Humor.