Ich laufe jeden Tag zur Arbeit, weil Bewegung wichtig für Leute mit Parkinson ist. Neben den Medikamenten ist Bewegung das A und O, um die Symptome dieser Erkrankung in Schach zu halten. Aber nicht nur das. Mein Fußweg zur Arbeit lässt mich am quirligen Leben dieses Stadtteils teilhaben und gibt mir Kraft für den Tag. Ich laufe zwischen 10 und 20 Minuten, je nach Tagesform, durch eine Einkaufsstraße, an einem Kindergarten vorbei und durch einen kleinen Park. Diese Woche begleiten mich viele kleine Glücksmomente auf dieser Strecke, die aber auch nachdenklich stimmen.




Eine Roma-Frau hat ihren Bettel-Stammplatz unter einer Brücke, direkt neben einem türkischen Gemüsehandel. Als ich dort vorbei kam, schenkte die Gemüsehändlerin ihr gerade eine große Tüte mit frischem Obst und Gemüse.



Die Post streikt und trotzdem hatte es ein Buchpaket für mich in die Filiale geschafft.


Und jetzt wird es ein bisschen skurril. Anfang der Woche stand ein Paar herrenlose Schuhe auf der Wiese im Park. In den darauf folgenden Tagen wechselten diese Schuhe laufend ihren Standort. Ich fand sie auf einer Mauer, neben Büschen und am Spielplatz. Und jedes Mal waren sie ordentlich aufgestellt, als würde ihr Besitzer jeden Moment kommen und sie anziehen wollen.



Gestern fand ich sie unter einer Bank mit einem deutlichen Hinweis.



Denise von Fräulein Ordnung stellt  jedes Wochenende diese Frage:
Was hat dich in dieser Woche glücklich gemacht?