Die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass ich meinen Parkinson geerbt habe. Der Parkinson-Staffelstab wurde laut Familiengedächtnis über drei Generationen an mich weitergereicht.


Nun hat mein Neurologe mir nahe gelegt, ich solle mir Gedanken darüber machen, ob ich wissen will, ob er ererbt ist oder nicht. Dafür müsste ich einen Gentest machen. Mir selbst würde es nichts bringen, aber für die nachrückende Generation wäre es eventuell ganz interessant.

Tja - un nu? 

Es gibt eine Menge Argumente, die für und wider diesen Test sprechen. Wie soll ich das jetzt bloß abwägen?

Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir hätten mehr Gewissheit und könnten uns als Familie darauf einstellen, uns rechtzeitig absichern und vorausplanen. Dagegen spricht, dass diese Erkrankung das ganze Leben lang wie ein Damoklesschwert über den Familienmitgliedern schweben würde und wir wüssten nie ob, oder wann, oder wen es treffen wird.

Ich muss gestehen, dass mich dieser Test reizt. Nicht wegen des Ergebnisses, sondern rein aus Neugierde wie so ein Test abläuft. Deshalb habe ich wahrscheinlich bis vor kurzem gedacht, ich mache den Test und überlasse es den Kindern, ob sie das Ergebnis wissen wollen oder nicht. Wie in einem Thriller: Die Testergebnisse sind im Tresor einer Schweizer Bank verschlossen und wer den Jacobsweg läuft kriegt den Schlüssel.

Cut! So ein Blödsinn! 

Diese Strategie hieße nämlich, dass ich das Problem einfach auf die nächste Generation abwälzen würde. Nein, das ist keine Lösung.

Mir bleibt jetzt nichts, als weiter darüber grübeln und bald zusammen mit der Familie eine Entscheidung treffen.

Fortsetzung folgt.