Beate berichtet in ihrem 2. Gastbeitrag, wie es mit Gisi weitergeht und stellt Fragen: 

Gisi  ist nun endlich  wieder in der Heimat. Gott lob. Wenn ich ehrlich bin und es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen und persönlich von ihr am Telefon gehört hätte, würde ich glauben, dass es die ersten Teile einer neuen Sitcom wären.  Dass es in der heutigen Zeit solche Zustände gibt, ist und bleibt mir ein Rätsel. Der Fortschritt wird uns jeden Tag mitgeteilt und es wird uns voller Stolz von den Medien unter die Nase gerieben. Und die Geldscheine winken von weitem. Aber…

Die Krankenwagenfahrt war lustig, erzählte sie mir, und sie haben viel gelacht.
Toll! So wollen wir unsere Gisi sehen: lachen, fröhlich und voller Optimismus.
Nun ist sie wieder in Hessen und wurde in eine Spezialklinik in Frankfurt verlegt. Sie ist mit Sicherheit voller Vorfreude dort angekommen, um nach der zu hören. „Frau Steinert, es ist alles in Ordnung. Sie dürfen nach Hause.“

Wenn alles doch so einfach wäre. Ojemine, den Satz hat sie leider nicht gehört. Sondern: „Frau Steinert, wir müssen Sie vielleicht nochmal operieren.“ Ihren Blick und Schock kann ich mir vorstellen. Meine Antwort darauf: „Du hast aber auch in die A…. -Kiste gegriffen.“ Der Grund, so habe ich es verstanden, ist dass die Verschraubung und die dadurch entstandene Stabilisierung des Gelenks im Grunde genommen okay wäre, aber nur für mäßig aktive, also mehr inaktive Menschen, die sich kaum bewegen, nur so spazierengehen.

Gisi ist hingegen ein sehr beweglicher und aktiver Mensch. Ob das bei Ihr lange hält? Also hüpfen und springen würde nicht mehr gehen, da müsse ein neues Hüftgelenk her. Wie würde man sich selbst in so einer Lage entscheiden? Ich glaube wir wissen alle, wie Gisi sich entscheidet…. Und dafür drück ich ihr die Daumen.

Wenn das alles nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Was hat man nur vorher mit ihr gemacht? Meiner Einschätzung nach, haben sie alle Angst bekommen, als sie Gisi gesehen haben. Die Überbewegungen, die bei ihr aufgetreten sind, durch den Schock des Sturzes und schon alleine durch das Wort „Operation“. Hatten die Ärzte Angst, weil sie zwar Parkinson kennen, aber anders? Wäre es für eine Klinik eine Blamage, wenn man eine Patientin unverrichteter Dinge verlegt und auch zugibt, dass man sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt?

Meinen Respekt hätten sie bekommen, wenn sie offen gewesen wären. Denn das zeugt von wahrer Größe und Verantwortungsbewusstsein. Nur wird so etwas nicht vorkommen, weil eine Klinik heute nichts anderes ist, als ein Wirtschaftsunternehmen, das kostendeckend arbeiten muss. Der Mensch ist kaputt, flicken wir die Löcher zu! Oder wenn er aus der Spur läuft, schicken wir ihn wieder darauf.  Auch Behandlungen werden zur Routine, Operationen zu Fließbandarbeit. Aber was passiert, wenn ein Mensch kommt, der nicht in die Routine und in die Fließbandarbeit passt?


Was nun?  Es muss überlegt werden, aber wie? Und meistens kommt nichts Gutes dabei raus. Mein Tipp: Fragen wir mal den Apotheker, der kennt sich besser aus mit Tabletten und den Nebenwirkungen aus.

Meine liebe Gisi, ich entschuldige mich schon mal im Voraus. Ich finde aber, es muss mal aufgeschrieben werden. Ihre Bettnachbarin war von Beruf Lehrerin und wie es sich angehört hat, war sie das mit Leib und Seele.   . Es ist schon so schlimm, dass Gisi sich schlafend stellen musste, um mal ein wenig Ruhe zu bekommen. Ja es stimmt wohl, man lernt nie aus. Also Gisi, sei tapfer und lerne schön. Da gibt es doch so einen Spruch - man wird so alt wie eine K…. und lernt immer mehr dazu.

Es ist wirklich erstaunlich, was man in den hochmodernen Zeiten von Computer, wo Highspeed –Internet Leitungen, die heute verlegt und in Betrieb genommen werden, morgen schon veraltet sind, alles noch so passiert. Nach außen hin kann es noch so toll aussehen und präsentiert werden. Hinter den Türen sieht es doch anders aus. Vielleicht sollten man mal ALEXA von Google fragen. Sie weiß alles, vor allem hat sie immer eine positive Antwort.

Sinn liebe Grüße und warten wir mal auf Montag.