Ich stehe erst am Anfang der Morbus Parkinson Erkrankung und nehme deshalb noch Medikamente in überschaubaren Mengen ein. (Azilect und Pramipexol - die Einsteigerdrogen). Dennoch liest sich der Beipackzettel wie eine Fahrt mit der Geisterbahn:
Schlafattacken (AAAAAHHH), Übelkeit (Uiuiuiuiui), Abnehmen (Iiiiihh) --- Moment, stop, das klingt doch gar nicht so übel. Das ist doch der Traum aller Frauen! Mit der Nebenwirkung könnte ich gut leben.

Ok, weiter geht die Fahrt: Verwirrtheit, abnorme Träume, Halluzinationen. Das ist jetzt das Highlight in dieser Geisterbahn. Weiter geht's mit Schwindel und 'Drang sich ungewöhnlich zu verhalten'. Stop! Wie bitte, was soll das denn jetzt sein? Jetzt reicht es mir, ich bin genug Geisterbahn gefahren und lege den Beipackzettel zur Seite.

Tja, liebe Leute, das war nur ein Teil der häufigen (1 von 10 Behandelten) und sehr häufigen (mehr als 1 von 10 Behandelten) Nebenwirkungen. Die Liste geht noch endlos weiter. Aber Dank der Beratung meines Neurologen weiß ich, dass ich mich nicht verrückt machen brauche. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich alle Nebenwirkungen auf einmal bekomme, ist relativ gering.

Eine Nebenwirkung kam im Laufe der letzten Wochen dann doch zutage. Ich nehme offensichtlich, und für alle sichtbar, ab. Zuerst habe ich mich gefreut. Wenn ich schon mit dieser Erkrankung geschlagen bin, dann erwischt mich wenigstens die Angenehmste aller Nebenwirkungen. Wieder Rank und Schlank durch das Leben gehen, so ein Glück! Aber nach ein paar Wochen merke ich, dass ich nicht mehr aufhöre abzunehmen, meine Lust zu essen ist futsch, ich friere wie verrückt. Das fühlt sich gar nicht gut an. Ich muss gegensteuern. Ich nehme mir vor, mehr Kohlenhydrate zu essen, vor allem abends. Drückt mir die Daumen, dass es hilft. Und wenn nicht, dann gehe ich zum Arzt. Versprochen! 

Schnipseljagd - was sie so sagen:
"Du hast ja toll abgenommen! Die Tabletten hätte ich auch gerne!"
"Du siehst ja ganz hager aus, geht es dir denn gut?"
 "Pass auf, dass du nicht ganz verschwindest!"